"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
In der Literaturreihe AUSLESE
"Als fanatischer Nationalsozialist war ich fest davon überzeugt, dass unsere Idee in allen Ländern, der Eigenart der Völker entsprechend abgewandelt, Eingang fände und allmählich vorherrschend würde. [...] Der Antisemitismus war ja in der ganzen Welt nichts Neues."
Rudolf Höß (Lagerkommandant in Auschwitz)
156. Auslese
Anlässlich des Film-Ereignisses "The Zone of Interest" stellt Aribert Rothe vor:
"Das Pferd Gottes" von Wilhelm Dichter
Im Nachkriegspolen wird aus dem verfolgten Kind der Kriegsjahre Wilek der privilegierte Stiefsohn eines kommunistischen Funktionärs. Aber die Mitschüler hänseln ihn - er rieche nach Gas. Die Heimat wird wieder kein sicherer Ort für Wilek und seinesgleichen.
"Ein schönes Buch, das manchmal an die Zeichnungen von Chagall erinnert" (Adrzej Szczypiorski).
Aber auch ein erbarmungsloser Roman über die Opfer der Geschichte. (Umschlagtext)
Der polnische Schriftsteller Wilhelm Dichter (Jg. 1935), promovierter Physiker und Ingenieur, arbeitete zunächst als Wissenschaftler und schrieb populärwissenschaftliche Werke und Hörspiele, bis ihn die antisemitische Kampagne 1968 in Polen zur Emigration zwang, zunächst nach Wien und Rom, dann in die USA. Für seine Porträts der großen Physiker des zwanzigsten Jahrhunderts u.a. erhielt er in Polen den Bruno-Winawer-Preis.
Erst mit Ende 60 begann er Belletristik zu schreiben. Zentrales Thema sind der Antisemitismus in Polen während des Zweiten Weltkriegs und danach. Er lebt mit seiner Familie, in der Polnisch gesprochen wird, in der Nähe von Boston.
Referent: Pfarrer i.R. Dr. Aribert Rothe
Wann? Mittwoch, 24. April 2024, 19 Uhr
Wo? Erfurt, Michaelisstraße, "Goldener Schwan", Kaminzimmer
Eintritt frei