Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen

"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT

Johann Wolfgang von Goethes Mährchen – Es ist an der Zeit


04. Dezember 2024  |  09.30 Uhr

Vortrag von Dr. Ariane Ludwig im MITTWOCHKREIS JENA

Über sein Mährchen, das er 1795 am Ende seiner Novellensammlung Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten in der von Friedrich Schiller herausgegebenen Zeitschrift die Horen veröffentlichte, schrieb Goethe im September 1795 an den Freund: „Ich hoffe die 18 Figuren dieses Dramatis sollen, als soviel Rätzel, dem Räzelliebenden willkommen seyn.“

Vielschichtig und lebendig ist die Rezeptions- und Interpretationsgeschichte dieses enigmatischen Textes, zu dessen buntem Personenreigen eine Schlange, zwei Irrlichter, ein Mann mit einer Lampe, ein Prinz, eine Prinzessin, ein Riese und ein Mops gehören. Entstanden in der Umbruchs- und Krisenzeit der Revolutionswirren, kann das Mährchen – auch in seinen heiteren Momenten und in seiner Inkommensurabilität – gelesen werden als eine subtile Reaktion auf Gewalt, Instrumentalisierung, unsoziales Agieren und auf ein Handeln, das, blind gegenüber Tradition, evolutionären Prozessen und historisch Gewachsenem, Katastrophisches hervorbringt. 

Der Mittwochkreis ist eine Bildungsinitiative von engagierten Menschen, die ihre nachberufliche Phase sinnstiftend für sich und andere gestalten. Der Kreis organsiert unter dem Dach der Evangelischen Erwachsenenbildung wöchentlich Vorträge zu unterschiedlichen Themen. Er ist offen für alle und bietet Möglichkeiten, sich selbst zu engagieren und mitzugestalten. Seit fast 30 Jahren ist er ein etablierter sozialer Ort der Begegnung und Inspiration in Jena.

Elisabeth Meitz-Spielmann

Elisabeth Meitz-Spielmann

Fon 03641 57 38 37
Mobil 0162 320 75 66
e.meitz-spielmann@eebt.de

Referent: Dr. Ariane Ludwig, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Klassik Stiftung Weimar

Wann? Mittwoch, 4. Dezember 2024, 9.30 Uhr

Wo? Jena, Lutherhaus, Hügelstraße 6 A

Kosten: Um eine Spende wird gebeten.

Stieler: J.W. Goethe (1828)
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