Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen

"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT

Alexander Dubcek und der Traum vom "Sozialismus mit menschlichem Antlitz"


12. Juni 2021  |  09.30 bis 17.00 Uhr

Tagesseminar mit Wolfram Tschiche

Mit dem Namen Alexander Dubcek (1921 - 1992) verbindet sich unauslöschlich der Versuch, im Rahmen des sowjetischen Machtbereichs1968 in der damaligen CSSR einen "Sozialismus mit menschlichem Antlitz" durchzusetzen. Dafür ist der Begriff des "Prager Frühlings" geprägt worden, einem kurzem, aber ereignisreichen Zeitabschnitt zwischen dem Januar bis zum August 1968.

Als Dubcek am 5. Januar 1968 anstelle von Novotny zum Ersten Sekretär des ZK der KPC gewählt wurde, begann in der CSSR das im sowjetischen Machtbereich bis dahin einmalige Experiment. Von der Staatsebene aus wurde der Versuch unternommen, das autoritäre Sozialismus-Modell durch einen demokratischen Sozialismus zu ersetzen. Der überwiegende Teil der tschechoslowakischen Bevölkerung unterstütze diesen Prozess, und es setzte ein vielfältiges politisches Engagement der Zivilgesellschaft ein.

Aus der Perspektive der sozialistischen "Bruderstaaten" stellten diese Ereignisse schlicht eine Konterrevolution dar, und die "Warschauer Fünf" unter Führung der Sowjetunion beschlossen, den "Prager Frühling" gewaltsam zu beenden. Als am 21. August 1968 die militärische Intervention erfolgte, wurden Dubcek und andere führende Köpfe verhaftet, nach Moskau verschleppt, wo sie unter Druck fast alle (bis auf Kriegel) das infame "Moskauer Protokoll" unterschrieben, das als Kapitulationsurkunde den Einmarsch nachträglich legitimierte.

Es folgte eine Periode der sog. "Normalisierung" unter Führung Gustav Husaks. Umfassende Repressionen gegen die Reformer setzten. ein. Dubcek  und seine politischen Weggenossen wurden nach und nach aus den führenden Ämtern verdrängt. Dubcek musste sich ins politische Exil zurückziehen, indem er u.a. als Waldarbeiter in der Nähe von Bratislava arbeitete.

Als nach ca. 20 Jahren die Allmacht des kommunistischen Regimes durch die "Samtene Revolution" hinweggefegt wurde, engagierte sich Dubcek an der Seite von Vaclav Havel innerhalb der neuen politischen Verhältnisse, so z.B. als Vorsitzender der Föderalversammlung (des Parlaments) der Tschechoslowakei und als Vorsitzender der Slowakischen Sozialdemokraten.

Am 7. November 1992 starb Dubcek infolge eines schweren Autounfalls in Bratislava.

Wolfram Tschiche

Wolfram Tschiche

Fon 039325 223 59

w.tschiche@t-online.de

Seminarleitung: Wolfram Tschiche (Theologe, Philosoph, Publizist; seit 1968 als Oppositioneller engagiert; Bismark OT Klinke)

Wann? Samstag, 12. Juni 2021, 9.30 bis 17 Uhr

Wo? Erfurt, Evangelische Studierendengemeinde (ESG), Allerheiligenstraße15

Eintritt: frei

Am Sonntag (13. Juni) findet ein Stadtspaziergang oder ein Ausflug in die Umgebung Erfurts statt.
Übernachtungen müssen selbst organisiert und inklusive der Verpflegungskosten individuell bezahlt werden.

Eine Veranstaltung des Thüringer Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Kooperation mit der EEBT und ESG Erfurt.

Büste Alexander Dubceks der Künstlerin Ľudmila Cvengrošová
© Peter Zelizňák | Wikimedia Commons

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ALEXANDER DUBCEK UND DER TRAUM VOM "SOZIALISMUS MIT MENSCHLICHEM ANTLITZ"

Wann? Samstag, 12. Juni 2021, 9.30 bis 17 Uhr

Wo? ESG Erfurt, Allerheiligenstraße15

Eintritt: kostenfrei

Anmeldeschluss: 28. Mai 2021

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