"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
Über das Böse im Märchen und wozu es gut ist.
„In keiner anderen Erzählgattung wird so viel geköpft, zerhackt, gehängt, verbrannt oder ertränkt wie im Märchen.“ (Lutz Röhrich) Trotzdem gibt es bis heute „böse Märchen“. Schon als 1812 die Grimm‘schen Kinder- und Hausmärchen erschienen, entbrannte ein Sturm der Empörung: sie seien zu grausam, zu grob, zu brutal und deshalb für Kinder ungeeignet. Die Grimm-Brüder hielten dagegen: Im Märchen unterliegt das Böse, wird überlistet oder erlöst, oder kehrt sich zum Guten. Sogar wenn Märchen Angst einjagen, sei das nicht weiter tragisch, sagt Jacob: „das ertragen Alte wie Junge, und was diese daran nicht begreifen, über das gleitet ihr Gemüth hinweg.“ Und Wilhelm Grimm schreibt: Kinderseelen sind stark genug, auch mit Grausamkeiten umzugehen. Wir dürfen insgesamt „auf eine tüchtige Natur rechnen, die nur das Gedeihliche annimmt.“ Und nicht zuletzt: Auch das wirkliche Leben hält Böses bereit. Ist es nicht wichtig, jungen Menschen im Gewand eines Märchens etwas vom Umgang mit dem Bösen und Lösungen zum Guten zu vermitteln?
„Aber bitte mit etwas Schlimmes“ wird eine Freundin und Märchenforscherin von ihrer kleinen Nichte gebeten, wenn sie sich anschickt, ein Märchen zu erzählen.
Doch zunehmend ist umstritten, ob wir unseren Kindern Erzählungen von appen Köpfen und zu Tode getanzten Hexen zumuten können. Anhand zweier Märchen und einiger Einsichten aus Philosophie und Märchenforschung laden wir zu einem Gespräch über „das Gute im bösen Märchen“ ein.
Theologin und Philosophische Praktikerin aus Erfurt
Fon 0173 2901426
dorothea.hoeck@gmx.de
Referentin: Dorothea Höck
Wann? Donnerstag, 16. Dezember 2021, 17:00 bis 19:00 Uhr
Wo? digital über ZOOM
Kosten? keine
Voraussetzungen? Bitte melden Sie sich vorher an!