"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
Das theologische und politische Vermächtnis von Wolfgang Ullmann weiterdenken
Im Juni 1991, wurde in der Frankfurter Paulskirche der Verfassungsentwurf „Für einen demokratisch verfassten Bund Deutscher Länder“ vorgestellt. Der Pfarrer, Politiker, Kirchenhistoriker und Verfassungsrechtler Wolfgang Ullmann (1929-2004) war maßgeblich an der Verfassungsdiskussion beteiligt. Zunächst als Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung Modrow, dann als Volkskammer-, Bundestags- und Europaabgeordneter trug er Wesentliches zur Debatte um die deutsche Einheit und zur Formulierung der Europäischen Grundrechtecharta bei.
Das Denken Wolfgang Ullmanns bereichert, weil es sich über übliche akademische Grenzziehungen hinwegsetzt. Sein politisches Engagement ist von seiner Theologie als „Wissenschaft vom Leben“ und seinen Einsichten aus kirchenhistorischen Studien nicht zu trennen. In tagespolitischen Herausforderungen erkannte er oft weitreichende historische, theologische und philosophische Hintergründe und brachte diese zum Vorschein.
Ullmanns Erfahrungen mit den Totalitarismen des 20. Jahrhunderts bestärkten ihn darin, dass Recht und Gerechtigkeit immer wieder neu Anwälte benötigen. Beispielsweise entwickelte er die Idee einer Treuhandgesellschaft als Garantie für die Teilhabe der Ostdeutschen am ehemaligen Volkseigentum.
Es gibt also viele Gründe, sich mit dem theologischen und politischen Vermächtnis Wolfgang Ullmanns zu befassen. Wir geben ihm ein Mitspracherecht, wenn wir auf aktuelle Entwicklungen in unserer Gesellschaft sowie auf die globalen Herausforderungen schauen.
Theologin und Philosophische Praktikerin aus Erfurt
Fon 0173 2901426
dorothea.hoeck@gmx.de
Leitung: Pfr. i.R. Dorothea Höck, Dr. Fabian Sieber (Kathol. Fakultät Fulda), Stefan Kratsch (Mediator Erfurt) und Niklas Wagner (Kath. Forum in Thüringen)
Referenten: Dr. Peter Skyba, Historiker für Zeitgeschichte (Dresden), Dr. Fabian Sieber, Katholische Fakultät Fulda, Kirchenhistoriker, Schwerpunkt Patristik (Erfurt), Prof. Dr. Tine Stein, Lehrstuhl für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Georg-August-Universität Göttingen, Prof. Dr. Jakob Ullmann, Autor und Komponist (Naumburg/Saale), Dr. Martin Borowsky, Richter am Landgericht Erfurt u.a.
Wann? 9. bis 11. Februar 2022 (Mi-Fr)
Wo? Erfurt, Haus Dacheröden, Anger 37
Kosten: 90,- Euro (f. Mahlzeiten und Seminarkosten)
Übernachtung: Eine Übernachtung muss separat gebucht werden. Wir haben Zimmer im Bildungshaus St. Ursula reserviert. Bitte teilen Sie uns bei der Anmeldung mit, wenn Sie daran Interesse haben.
Eine Veranstaltung der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen, des Katholischen Forums Thüringen, der Augustiner in Erfurt und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.