"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
In der Literaturreihe AUSLESE
139. AUSLESE
Er schaut auf die fünf grünen Hefte, die zwischen uns auf dem Tisch liegen,
mit Skepsis in den Augen oder Ablehnung oder Verachtung, ich bin kein Deuter von
Gesichtsausdrücken, jedenfalls ohne alle Neugier, und er sagt leise:
"Ich hätte dir nicht soviel erzählen sollen."
Jurek Becker, Der Boxer, einführend S. 5f
Zum 25. Todestag des Schriftstellers Jurek Becker stellen Elke und Gerhard Wien dessen wesentlichen Beitrag zur literarisch geprägten Zeitzeugenschaft für die Opfer des Holocaust an seinen Romanen „Jakob der Lügner“ und „Der Boxer“ dar. Beim Blick auf den ersteren machen sie den Versuch, wesentliche Romanszenen wie eine fiktive Tragödie nacherlebbar zu machen. Deshalb lassen sie auch den heiteren, witzigen und dabei nachdenklich bleibenden Jurek Becker zu Wort kommen, also ganz im Sinne der in der Antike üblichen komischen Zwischenspiele.
Am Roman „Der Boxer“ gehen sie vor allem am Helden Aron Blank der Frage nach, wie es dem durch den Lagerterror Versehrten dann als Überlebendem in der Freiheit und ihrer Rechtsordnung ergeht, die er doch noch nie hat erfahren können.
Referenten: Elke und Gerhard Wien, Erfurt
Wann? Mi, 25. Mai, 19 Uhr
Wer mag, kann bereits ab 18.30 Uhr angenehm zu Abend essen.
Die Zeit ab 19.00 Uhr ist eher Getränken, Buchvorstellung und Gespräch vorbehalten.
Wo? Erfurt, Kaminzimmer des „Goldenen Schwans“, Michaelisstraße
Eintritt frei
Die Reihe AUSLESE steht im Zusammenhang der Evangelischen Stadtakademie »MEISTER ECKHART« Erfurt (EEBT).