"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
In der Literaturreihe AUSLESE
141. Auslese
"Eine Erinnerung ist noch keine Erzählung. Soll sie das werden, beginnt die Fiktion."
Edgar Selge
Sigrid + Aribert Rothe stellen vor: "Hast du uns endlich gefunden", das literarische Debüt des bekannten Schauspielers Edgar Selge:
Ein Zwölfjähriger erzählt seine Geschichte zwischen Gefängnismauer und klassischer Musik. Exemplarisch und radikal persönlich. Eine Kindheit um 1960, in einer Stadt, nicht groß, nicht klein. Ein bürgerlicher Haushalt, in dem viel Musik gemacht wird. Der Vater ist Gefängnisdirektor. Der Krieg ist noch nicht lange her, und die Eltern versuchen, durch Hingabe an klassische Musik und Literatur nachzuholen, was sie ihre verlorenen Jahre nennen. Überall spürt der Junge Risse in dieser geordneten Welt. Gebannt verfolgt er die politischen Auseinandersetzungen, die seine älteren Brüder mit Vater und Mutter am Esstisch führen. Aber er bleibt Zuschauer. Immer häufiger flüchtet er sich in die Welt der Phantasie. Wenn sich der dreiundsiebzigjährige Autor gelegentlich selbst einschaltet, wird klar: Die Schatten der Kriegsgeneration reichen bis in die Gegenwart hinein.
Edgar Selges Erzählton ist atemlos, körperlich, risikoreich. Voller Witz und Musikalität.
Referent*innen: Sigrid und Aribert Rothe
Wann? Mi, 28. September 2022, 19 Uhr
Wer mag, kann bereits ab 18:00 Uhr angenehm zu Abend essen.
Die Zeit ab 19:00 Uhr ist eher Getränken, Buchvorstellung und Gespräch vorbehalten.
Wo? Erfurt, Michaelisstraße, Kaminzimmer des "Goldenen Schwans"
Eintritt frei!