"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
Richter Dr. Martin Borowsky zu Gast bei den ERFURTER VORTRÄGEn
Im Bundesarbeitsgericht auf dem Erfurter Petersberg hängt eine „Ahnengalerie“ mit den Porträts sämtlicher Richter:innen seit Gründung des Gerichts Mitte der 50er Jahre. Zu der Vorgeschichte der ersten Generationen und insbesondere deren Wirken in der NS-Zeit ist nur wenig bekannt. Martin Borowsky, ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesarbeitsgericht, erkundet seit Frühjahr 2019 insgesamt 25 Biografien. In seinem Vortrag wird er detaillierte Erkenntnisse vorstellen, die auf dem Besuch von mittlerweile mehr als dreißig Archiven im In- und Ausland beruhen. Es zeigt sich, dass ein Gutteil der späteren Richter:innen am Bundesarbeitsgericht tief in das NS-System und dessen Verbrechen verstrickt war, während sich andere Jurist:innen distanziert oder widerständig verhielten.
Dr. jur. Martin Borowsky ist als Zivil- wie Bereitschaftsrichter am Landgericht Erfurt tätig. Seit langem ist er in der evangelischen Kirche engagiert. In seiner Freizeit forscht er zur Kirchengeschichte in der NS-Zeit sowie zur NS-Belastung von maßgeblichen Nachkriegsjuristen. Ein weiterer wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Europäische Grundrechtecharta, vor allem die Würde des Menschen und sonstige fundamentale Rechte.
Der Eintritt zu den Vortragsabenden ist frei. Zur Deckung der Kosten wird herzlich um eine Spende gebeten.
Fon 0361 56 61 701
a.gruschwitz@eebt.de
Referent: Dr. Martin Borowsky, Richter am Landgericht Erfurt
Leitung: Anika Gruschwitz (EEBT)
Wann? Montag, 6. November, 19.30 Uhr
Wo? Erfurt, Begegnungsstätte Kleine Synagoge, An der Stadtmünze 5
Eintritt frei – Um eine Spende wird gebeten.
Eine Veranstaltung des Bistums Erfurt, des Katholischen Bildungswerks und der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen.
