"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
Vortrag von Katrin Lemke im MITTWOCHKREIS Jena
Lulu von Strauß und Torney-Diederichs (1873-1956) zwischen Künstlertum und „treuer Gefolgschaft“
Lulu von Strauß und Torney (1873-1956), heute weitgehend vergessen, lebte von 1916 bis zu ihrem Tode als die zweite Ehefrau des Verlegers Eugen Diederichs in Jena. Ihre eigene künstlerische Schaffenszeit liegt jedoch vor allem in den Jahren nach 1900, in denen sie als Balladen- und Novellendichterin berühmt wurde. Nach ihrem Umzug nach Jena stellte die gebürtige Bückeburgerin ihre Kraft ganz und gar in den Dienst der Familie Diederichs und des Verlages, in dem sie als Lektorin mitwirkte. In der Nazizeit gehörte Lulu von Strauß und Torney zu den hochgelobten und vielfach ausgezeichneten „gottbegnadeten“ Künstlern. Einer kritischen Einschätzung muss vor allem ihre Zusammenarbeit mit dem Eisenacher „Entjudungsinstitut“ unterzogen werden, deren Ergebnis eine Neufassung des Neuen Testaments (das sogenannte „Volkstestament“) unter antisemitischen Gesichtspunkten gewesen ist.
Der Mittwochkreis ist eine Bildungsinitiative von engagierten Menschen, die ihre nachberufliche Phase sinnstiftend für sich und andere gestalten. Der Kreis organsiert unter dem Dach der Evangelischen Erwachsenenbildung wöchentlich Vorträge zu unterschiedlichen Themen. Er ist offen für alle und bietet Möglichkeiten, sich selbst zu engagieren und mitzugestalten. Seit fast 30 Jahren ist er ein etablierter sozialer Ort der Begegnung und Inspiration in Jena.
Referentin: Katrin Lemke
Wann? Mittwoch, 6. Dezember, 9.30 Uhr
Wo? Jena, Lutherhaus, Hügelstraße 6 A
Kosten: Um eine Spende wird gebeten.