"Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist." WILHELM VON HUMBOLDT
Am Mittwoch, den 7. August 2024, feierte der Mittwochkreis Jena sein 30-jähriges Jubiläum mit einer Festveranstaltung auf dem Johannisfriedhof Jena. Der Mittwochkreis, eine Bildungsinitiative unter dem Dach der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT), wurde im März 1994 von Dr. Eckhart Schack gegründet und hat sich seither zu einer festen Institution in Jena entwickelt, die wöchentlich bis zu 150 Menschen zusammenbringt.
Ursprünglich war der Mittwochkreis ein Teil des Bundesmodellprojektes „Bildungsarbeit in der nachberuflichen Lebensphase“. Nachdem in den 1990er Jahren Tausende Menschen ihre Arbeit verloren und viele in den Vorruhestand gezwungen wurden, sollte das Programm dem erfahrenen Sinnverlust entgegenwirken. Gründer und Initiator Eckhart Schack, der gemeinsam mit Silke Luther und weiteren Mitstreitern den Kreis ins Leben rief, wollte Raum für sinnstiftendes Engagement schaffen.
Was einst mit einer Handvoll Menschen begann, hat sich über die Jahre zu einer lebendigen Gemeinschaft entwickelt. Auch nach 30 Jahren erklimmen jeden Mittwoch zwischen 80 und 150 Teilnehmende den Hügel zum Lutherhaus, um an den Veranstaltungen teilzunehmen. Dabei geht es um Themen aus Literatur, Heimatkunde, Politik, Kunst, Naturwissenschaften, Theologie, Medizin und vieles mehr. Ein bis zwei Mal im Jahr werden Exkursionen zu Sehenswürdigkeiten organisiert, die für viele der nicht mehr so mobilen Teilnehmenden eine wichtige Bereicherung und Möglichkeit zur kulturellen Teilhabe sind.
Das Besondere am Mittwochkreis ist die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung. Teilnehmer können nicht nur zuhören, sondern auch selbst Vorträge halten oder Themen und Referenten vorschlagen. Elisabeth Meitz-Spielmann (EEBT) meint: „Das Geheimnis des Mittwochkreises ist, dass er einen offenen Begegnungsraum bietet, in dem sich eigene Interessen, Ideen und Engagement entfalten können.“
Der Leitungskreis, bestehend aus Ehrenamtlichen, sorgt für die Organisation und thematische Vielfalt. Die Vortragenden leisten ihre Beiträge honorarfrei und erhalten als Dank eine Rose. Im Anschluss an die Vorträge gibt es immer Raum zum Gedankenaustausch. Die Teilnehmenden schätzen es, geistig aktiv zu bleiben, den eigenen Horizont zu erweitern und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Elisabeth Meitz-Spielmann (EEBT) betont: „Wie wertvoll der Mittwochkreis ist, habe ich erst wirklich begriffen, als wir während der Coronazeit pausieren mussten: Er ist ein Resonanzraum für ältere Menschen in der Stadt und er wirkt in die Stadt.“
Besondere Anerkennung verdienen der Leitungskreis, das Programmplanungsteam und die Techniker, die den Ablauf der Veranstaltungen sicherstellen, ebenso Eckhart Schack, der Gründer und Initiator, sowie Silke Luther, die das Projekt von Anfang an begleitet und mit neuen Ideen bereichert hat. Beide haben wesentlich dazu beigetragen, dass der Mittwochkreis auch nach 30 Jahren noch so lebendig und vielfältig ist. Im Mittelpunkt stehen aber die Menschen, die den Mittwochkreis zu dem gemacht haben, was er heute ist: ein Ort des Austauschs, der Bildung und der Gemeinschaft!
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